2. Übung zur Valenzgebundenheit von Nebensätzen

 

"Gefühl einer Generation, aber kein Massenphänomen"

Und dessen Kurve zeigt bei weitem nicht so steil nach oben, wie es die aufgeregten Medienberichte und DGB-Zahlen zunächst vermuten lassen. 2004 absolvierten gerade einmal 16 Prozent der BWL-Absolventen Praktika nach dem Studium - weniger als jeder Fünfte also. Unter den befragten Sozialwissenschaftlern waren es schon mehr. Jeder Vierte unterschrieb nach der Abschlussprüfung einen Praktikumsvertrag. Minks bilanziert, dass sie das unter den Geisteswissenschaftlern überraschenderweise nicht ganz so oft gefunden haben. Und: In Fachrichtungen wie den Ingenieurwissenschaften, der Informatik oder den Naturwissenschaften komme das Phänomen Praktikum fast gar nicht zum Tragen.

Dass manche Betriebe unter den schwierigen Arbeitsmarktbedingungen der vergangenen Jahre Hochschulabsolventen als preiswerte Arbeitskräfte eingestellt haben, will der Experte aber keinesfalls kleinreden. "Dass es diese schwarzen Schafe gibt, ist bekannt. Diesen Missbrauch muss man anprangern."

Der Eindruck, dass es sich hierbei um ein Massenphänomen handelt, lasse sich jedoch nicht bestätigen. "Das ist wohl eher das Gefühl einer Generation", meint Minks. "Leider gibt es auch immer noch einige Absolventen, die sich während des Studiums nicht ausreichend um ihre berufliche Qualifikation kümmern. Hinterher sehen sie sich genötigt, Praktika zu machen. Diese Personengruppe erfassen unsere Auswertungen natürlich auch. Das sind aber nicht die, mit denen das Schlagwort von der Generation Praktikum in Verbindung zu bringen ist".

Worte, mit denen der Fachmann Uta Glaubitz aus dem Herzen spricht. Die Autorin hat kürzlich das Buch "Generation Praktikum" veröffentlicht - und sagt: "Die Generation Praktikum gibt es so nicht. Natürlich gibt es qualifizierte Praktikanten, die ausgebeutet werden. Aber das ist die Minderheit." In 90 Prozent der Fälle werde die berufliche Entscheidung auf die Zeit nach dem Studium verlagert, bringt Glaubitz ihre Erfahrungen als selbstständige Berufsberaterin auf den Punkt. Und das sei ein großer Fehler. "Gerade bei offenen Studiengängen, bei denen kein Berufsziel definiert ist, sollte man sich von Anfang an Gedanken machen, wo man hin will und wie man dort hinkommt."


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