Ähnliches gilt für die Studenten. Während die Schule in Deutschland stärker nach Leistung als in jeder anderen Industrienation, die Hochschule alle Studierenden gleich. Solange die Universität wie in den sechziger Jahren nur einer kleinen Elite offen stand, war dies vielleicht sinnvoll. 2004 dagegen nahmen 38 Prozent eines Jahrgangs das Studium auf. Es ist heute widersinnig, dem Hochbegabten, der eine Forscherkarriere anstrebt, die gleiche akademische Kost wie dem Abiturienten,der die Universität schnell wieder möchte, um Geld zu verdienen. Deshalb sind die neuen gestuften Studienabschlüsse, die derzeit gegen den Widerstand vieler Professoren werden, so notwendig. Wer sich zum Forscher fühlt, soll bis zum Master oder Doktor studieren. Der Mehrzahl der Studenten wird der kürzere Bachelor genügen ihnen bleibt die peinigende Fron unnützer Semester .
Billiger, wie manche Politiker erhoffen, wird das Kurzstudium keinesfalls. Denn die Bachelorstudenten benötigen eine deutlich bessere Lehre und intensive Betreuung. Mit Studiengebühren allein lässt sich das nicht finanzieren. Auch die Länder werden die notwendigen Milliarden nicht können, zumal die Studentenzahl weiter . Hier muss der Bund . Eine Exzellenzinitiative für die Lehre, das wäre etwas.
Von Martin Spiewak: ( http://www.zeit.de)
© DIE ZEIT 26.01.2006 Nr.5